Mittwoch, 22. August 2018

Melanie Levensohn - Zwischen uns ein ganzes Leben

Rückentext: Paris 1940: Für die jüdische Studentin Judith wird es unter der deutschen Besatzung immer gefährlicher. Zusammen mit ihrer großen Liebe Christian, Sohn eines Bankiers, plant sie heimlich die Flucht. Doch plötzlich ist sie spurlos verschwunden.

Mehr als fünfzig Jahre später in Washington: Auf Jacobina lastet ein Versprechen, das sie ihrem Vater gegeben, aber ihr Leben lang nicht eingelöst hat. Sie soll ihre unbekannte Halbschwester Judith finden. Jetzt bleibt ihr nicht mehr viel Zeit. Da trifft sie auf die junge Französin Béatrice. Die beiden Frauen freunden sich an. Gemeinsam machen sie sich auf eine Suche, die sie weiter führt, als sie je erwartet hätten...

Zusammenfassung: Washington heute ~ Béatrice ist eine erfolgreiche Frau, sie liebt ihren Job. Doch ihr Chef ist ein cholerischer Tyrann. Alles, was sie macht ist nicht gut genug oder sofort falsch. Doch Béatrice schlägt sich durch und gibt nicht auf. Eines Tages spricht sie eine Frau einer Hilfsorganisation an, doch die Karrierefrau hat kein Interesse. Doch ein kleiner Fehler ändert für sie alles, und sie beginnt doch für die Organisation ehrenamtlich tätig zu werden. Hier trifft sie auch Jacobina, eine scheinbar verschrobene alte Frau. 

Doch die Chemie zwischen den Beiden scheint zu stimmen, und so taut die alte Dame immer mehr auf. Eines Tages erhält sie eine niederschmetternde Diagnose und sie weiß: wenn sie das Versprechen, ihre unbekannte Halbschwester zu finden, noch einlösen will, benötigt sie Béas Hilfe. Denn dieses Versprechen gab sie ihrem Vater auf dem Sterbebett. Eine scheinbar hoffnunglose Suche beginnt. Doch der Zufall (oder das Schicksal), spring den beiden Frauen bei...

Paris 1940 ~ Judith lebt in ärmlichen Verhältnissen mit ihrer Mutter zusammen. Deutsche Besatzer fallen in Paris ein, und für jüdische Menschen wird jeder Tag ein Überlebenskampf.

Die junge Studentin arbeitet neben der Uni in der Bibliothek und eines Tages findet sie einen Liebesbrief, der an sie adressiert ist. Einige Andere folgen und schnell findet sie heraus, wer der heimliche Verehrer ist: Christian, Sohn eines großen Bankiers. Trotz der unterschiedlichen Herkünfte beginnen die Beiden eine zarte Romanze. Doch die Gesetze werden verschärft, jüdische Konten werden eingefroren und Ladeneigentümer enteignet. Judith bekommt davon nicht viel mit. Doch ihre Mutter ist realistischer, und als auch die beiden Frauen betroffen sind ändert sich alles. Die Lage spitzt sich dramatisch zu, als die ersten Razzien im Haus von Mutter und Tochter stattfinden...

Meine Meinung: Von dem Hintergrund der wahren Begebenheit (klick mich!) habe ich zunächst nicht viel gewusst. Unbeeinflusst bin ich an diesem Roman heran gegangen, und ich wurde nicht enttäuscht.

Viele Emotionen, viel Gefühl und Spannung. Die Atmosphäre ist sehr dicht und die Sprünge zwischen den Zeiten sind gekonnt gesetzt. Im Paris der 40'er spürt man regelrecht die dunkle, gefährliche Stimmung, und ich habe wortwörtlich mit Judith gelitten. Sie ist mir so nah gegangen, dass ich richtig Angst um sie hatte. Béatrice war für mich aber auch eine sympathische Person. Auch ihre Handlungen konnte ich gut nachvollziehen, und sie ist mir auch ans Herz gewachsen.

Ihre Wandlung hat mir sehr gut gefallen. Beim Lesen hatte ich mehr als Einmal Tränen in den Augen, weil ich emotional so gefangen war.

Das Cover ist in nostalgischen Tönen gehalten, ein Paar schaut sich verliebt aber auch ängstlich und unsicher an, und sie teilen sich einen Regenschirm. Ich finde es sehr passend.

Am Ende des Buches findet sich ein sehr aufschlussreiches Interview mit der Autorin.

Fazit: 5 von 5 Pfötchen




Ich danke der Agentur Mainwunder für das Rezensionsexemplar!

Buchvorstellung Melanie Levensohn - Zwischen uns ein ganzes Leben

Hallo ihr Lieben,

in Kooperation mit der Agentur Mainwunder, darf ich wieder an einer tollen Aktion teilnehmen. Diesmal handelt es sich um den sehr emotionalen Roman "Zwischen uns ein ganzes Leben" von Melanie Levensohn.

Worum geht es?

Judith, eine französische Jüdin, lernt im besetzten Frankreich zu Zeiten des zweiten Weltkriegs Christian kennen. Er ist der Sohn eines großen Bankiers. Sein Vater unterstützt die Invasoren in Allem und lebt ihre gefährlichen Wertvorstellungen. Die beiden Verliebten wollen fliehen, doch eines Tages ist Judith verschwunden und Christian verzweifelt, was ist nur geschehen?

In der Gegenwart trifft Béatrice durch Zufall auf die hilfsbedürftige aber sture Jacobina. Die alte Dame taut nach und nach auf, und erzählt ihrer neuen Freundin von einem Familiengeheimnis und einem großen Versprechen, dass sie bisher nicht einlöste.

Der Roman springt - wie schon angedeutet - zwischen den Zeiten. Der eine Teil spielt in den 40'ern der andere Teil heute. Die Autorin schafft es jedoch, den Spagat sehr gut zu meistern. Ein bisschen aufpassen ist jedoch gefragt, da die Kapitel sehr schnell in den Zeiten wechseln. Durch den flüssigen Stil kommt man jedoch sehr gut zurecht.

Eine Frage, die mich doch beschäftigt hat ist: wieviel Wahrheit steckt in dem Roman?

Eine Frage, die sich am Ende in einem Interview mit der Autorin klärt:

"Frage: Welche wahre Begebenheit verbirgt sich hinter Ihrem Roman?

Antwort: Als ich meinen Mann heiratete, und seinen Nachnamen "Levensohn" annahm, wurde ich, ohne es zunächst zu wissen, die Namensvetterin seiner Großcousine. Melanie lebte als junge Studentin in Frankreich und wurde 1943 nach Auschwitz deportiert. Niemand weiß mit absoluter Gewissheit, ob sie das Konzentrationslager überlebt hat oder nicht.

Mein Mann erfuhr erst 2005 von diesem Teil seiner Familiengeschichte, als Melanies Halbschwester, Jacobina Löwensohn, sie nebenbei erwähnte. Ihr Vater hatte Jacobina am Sterbebett von der unbekannten Schwester erzählt und ihr das Versprechen abgenommen, sie zu suchen. Zehn Jahre hat Jacobina nach Melanie Levensohn recherchiert. Dabei hat sie unzählige Menschen kontaktiert und Institutionen besucht. Alles Spuren endeten in Auschwitz.

Es gibt einen Ordner von Jacobina mit Faxen, Briefen, und Dokumenten. Dieser Ordner "Melanie Levensohn" stand bei meinem Mann im Büro. Vor ein paar Jahren habe ich ihn entdeckt und bin in ihr trauriges Schicksal eingetaucht."




(Komplettes Interview zu finden auf den letzten Seiten des Romans oder am Ende des Berichts, veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Agentur Mainwunder, Copyright liegt beim Fischer Verlag)

Es hat mich emotional ziemlich aufgewühlt, einen Roman zu lesen der vor einem wahren Hintergrund spielt. Geschickt werden die Fäden aus Wirklichkeit und Fiktion zu einem spannenden, mitreißenden und traurigen Roman verflochten. Melanie Levensohn schafft eine Atmosphäre, dass ich beim Lesen Judiths Angst und auch Hoffnung wortwörtlich spüren konnte.

"Zwischen uns ein ganzes Leben", ist kein leichtes Buch für zwischendurch. Es klingt lange nach und ich habe mit den Protagonisten gelitten. Ein Ausnahmeroman, der einen nicht kalt lässt.

Für die Bereitstellung der Medien gilt mein Dank wieder Mainwunder.











Donnerstag, 2. August 2018

Cara Lindon - Frühlingsleuchten Cornwall Seasons 3

Rückentext: Tierärztin Chesten hat alles, um glücklich zu sein: beste Freundinnen, eine erfüllenden Job und die große Liebe ihres Lebens. Ihr Pech ist, dass er verheiratet ist und sie nur wenige gestohlene Stunden miteinander verbringen. Immer öfter fragt sie sich, ob das alles sein soll, was sie in Zukunft erwartet. Als sie dem geheimnisvollen Biker Darren begegnet, nimmt ihr Leben eine Wendung, mit der sie niemals gerechnet hätte. Aber kann sie der Liebe noch vertrauen?

Zusammenfassung: Chesten hat ein großes Herz für Tiere, sie arbeitet begeistert als Tierärztin und hat zu Hause einen kleinen Zoo. Außerdem ist sie mit ihrer großen Liebe zusammen. Jedoch ist dieser mit einer Anderen verheiratet. Chesten ist also die "andere Frau", und die gemeinsamen Stunden mit ihrem Liebsten werden immer seltener...

Ihre Freundinnen Bree und Alys haben ihre Traummänner schon gefunden. Und nach einigen Hürden entschieden sie sich, ihre Leben zu ändern und sich in das Abenteuer feste Beziehung zu stürzen. Chesten - von allen am Romantischsten - jedoch denkt bisher nur, dass ihre große Liebe Yestin auch wirklich ihr Traummann ist...

Dann begegnet sie eines Tages durch Zufall Darren. Er hat einen verletzten Hund gefunden und Chesten ist auf dem Heimweg. Kurzerhand hilft sie dem Bullterrier und auch Darren findet sie nicht uninteressant. Seltsam ist nur, dass sie ihm sehr bekannt vorkommt. Obwohl die Beiden sich noch nie getroffen haben, wird Darren das Gefühl nicht los Chesten zu kennen. Und er weiß auch woher, jedoch ist das Unmöglich...

Nach langem Auf- und Ab spitzt sich die Situation mit Chestens Liebe zu, und er muss sich endlich entscheiden. Zwischen ihr und seiner Frau. Zeitgleich knistert es zwischen der Ärztin und dem Unbekannten, doch dann lädt er sie zu sich nach Hause ein und sie erkennt, warum er sie zu kennen scheint. Und was sie sieht, gefällt ihr gar nicht... und auf Einmal stellt sie ihr ganzes Leben in Frage...

Meine Meinung:  Natürlich spielen auch die Tiere wieder ihre Hauptrollen. Egal ob der Bullterrier, oder Chesten's Katzen. Sie alle haben ihren großen Auftritt.  Genau wie in Herbstfunkeln sowie Winterglitzern, spielen Tiere natürlich bei Chesten eine sehr große Rolle. 

Darren und Chesten waren mir beide sehr sympathisch. Ich hatte mich sehr auf die Geschichte der Tierärztin gefreut und wurde nicht enttäuscht. Schon im ersten Band der Cornwall Seasons fand ich sie toll, süß und eben sehr tierlieb. Im Gegensatz zu den Vorgängerbänden, schlägt die Autorin aber auch ernste Töne an (was ich sehr gut verstehen kann...). Normalweise kann ich Tränen stoppen, wenn ich unterwegs bin aber diesmal haben sich ein paar ihre Weg erkämpft. Zum Glück, war der Bus da noch leer...

Mit Chesten's Mutter Sylvia - die hierzunächst am Rande auftaucht - hatte ich anfangs ein paar Probleme, da ihre Art nicht einfach ist. Aber beim weiteren Lesen legte sich das auch. Meine Anticharakter in Frühlingsleuchten waren dagegen Yestin. Er bezirzt die arme Chesten mit süßen Worten und ich glaube auch, dass er sie liebt. Nur hat er kein Rückgrat und will alles. Den tollen Job, die perfekte und reiche Frau und seine Teenieliebe. Dass das nicht ewig gut gehen kann, ist eigentlich klar. Aber Chesten ist zufrieden mit ihrem Leben, und obwohl sie sich oft ärgert - einen Schlussstrich will sie auch nicht ziehen.

Alys und Bree dürfen natürlich nicht fehlen, und stehen ihrer Freundin wie immer bei. Ich habe mich sehr auf ein Wiedersehen gefreut. Leider ist es ein "Goodbye", denn es handelt sich bei diesem Buch um den letzten Band um die drei Freundinnen.

Das Cover ist wieder wunderschön und passend gestaltet. Eine britische Tea-time ist zu sehen und der Blick lenkt aufs Meer.

Fazit: 5 von 5 Pfötchen.




Ich danke der Autorin für das Rezensionsexemplar und die liebe Widmung. Im Namen des Blogkaters: "Mack"!