Mittwoch, 22. August 2018

Buchvorstellung Melanie Levensohn - Zwischen uns ein ganzes Leben

Hallo ihr Lieben,

in Kooperation mit der Agentur Mainwunder, darf ich wieder an einer tollen Aktion teilnehmen. Diesmal handelt es sich um den sehr emotionalen Roman "Zwischen uns ein ganzes Leben" von Melanie Levensohn.

Worum geht es?

Judith, eine französische Jüdin, lernt im besetzten Frankreich zu Zeiten des zweiten Weltkriegs Christian kennen. Er ist der Sohn eines großen Bankiers. Sein Vater unterstützt die Invasoren in Allem und lebt ihre gefährlichen Wertvorstellungen. Die beiden Verliebten wollen fliehen, doch eines Tages ist Judith verschwunden und Christian verzweifelt, was ist nur geschehen?

In der Gegenwart trifft Béatrice durch Zufall auf die hilfsbedürftige aber sture Jacobina. Die alte Dame taut nach und nach auf, und erzählt ihrer neuen Freundin von einem Familiengeheimnis und einem großen Versprechen, dass sie bisher nicht einlöste.

Der Roman springt - wie schon angedeutet - zwischen den Zeiten. Der eine Teil spielt in den 40'ern der andere Teil heute. Die Autorin schafft es jedoch, den Spagat sehr gut zu meistern. Ein bisschen aufpassen ist jedoch gefragt, da die Kapitel sehr schnell in den Zeiten wechseln. Durch den flüssigen Stil kommt man jedoch sehr gut zurecht.

Eine Frage, die mich doch beschäftigt hat ist: wieviel Wahrheit steckt in dem Roman?

Eine Frage, die sich am Ende in einem Interview mit der Autorin klärt:

"Frage: Welche wahre Begebenheit verbirgt sich hinter Ihrem Roman?

Antwort: Als ich meinen Mann heiratete, und seinen Nachnamen "Levensohn" annahm, wurde ich, ohne es zunächst zu wissen, die Namensvetterin seiner Großcousine. Melanie lebte als junge Studentin in Frankreich und wurde 1943 nach Auschwitz deportiert. Niemand weiß mit absoluter Gewissheit, ob sie das Konzentrationslager überlebt hat oder nicht.

Mein Mann erfuhr erst 2005 von diesem Teil seiner Familiengeschichte, als Melanies Halbschwester, Jacobina Löwensohn, sie nebenbei erwähnte. Ihr Vater hatte Jacobina am Sterbebett von der unbekannten Schwester erzählt und ihr das Versprechen abgenommen, sie zu suchen. Zehn Jahre hat Jacobina nach Melanie Levensohn recherchiert. Dabei hat sie unzählige Menschen kontaktiert und Institutionen besucht. Alles Spuren endeten in Auschwitz.

Es gibt einen Ordner von Jacobina mit Faxen, Briefen, und Dokumenten. Dieser Ordner "Melanie Levensohn" stand bei meinem Mann im Büro. Vor ein paar Jahren habe ich ihn entdeckt und bin in ihr trauriges Schicksal eingetaucht."




(Komplettes Interview zu finden auf den letzten Seiten des Romans oder am Ende des Berichts, veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Agentur Mainwunder, Copyright liegt beim Fischer Verlag)

Es hat mich emotional ziemlich aufgewühlt, einen Roman zu lesen der vor einem wahren Hintergrund spielt. Geschickt werden die Fäden aus Wirklichkeit und Fiktion zu einem spannenden, mitreißenden und traurigen Roman verflochten. Melanie Levensohn schafft eine Atmosphäre, dass ich beim Lesen Judiths Angst und auch Hoffnung wortwörtlich spüren konnte.

"Zwischen uns ein ganzes Leben", ist kein leichtes Buch für zwischendurch. Es klingt lange nach und ich habe mit den Protagonisten gelitten. Ein Ausnahmeroman, der einen nicht kalt lässt.

Für die Bereitstellung der Medien gilt mein Dank wieder Mainwunder.











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