Rückentext: „Als sie 16
war, befahl er ihr, eine Nachtigall zum Schweigen zu bringen.
Er konnte nicht schlafen,
weil der Vogel jede Nacht so laut sang. Sie legte sich auf die Lauer, unten
beim Bach, wo die Nachtigallen immer saßen, sie konnte sie hören, aber nicht
erkennen. Sie warf Steine, aber traf nicht. Mercedes saß noch sehr lange dort
und lauschte dem Gesang der Nachtigall. Sie bekam eine Gänsehaut und konnte
sich nicht lösen. Sie verstand nicht, wie ein so kleines Tier so eine kräftige
Stimme haben konnte. In der nächsten Nacht brachte sie den Kater Antonio. Er
lauerte und unschlich die Nachtigall, bevor er angriff.“
Zusammenfassung: In der ersten Geschichte „Lederhosen“ treffen
wir einen Mann, der zum ersten Mal in seinem Leben Lederhosen kauft. Er wurde
von seinem Chef auf dass Oktoberfest eingeladen, und er trug diese Art Hosen
dass letzte Mal als Kind.
Gerade, als er sich im
Laden für ein schönes Paar entschieden hat, tritt eine Amerikanerin aus der
anderen Kabine. Auch sie trägt Lederhosen und gibt ihm zu verstehen, dass sie
das aktuelle Paar nicht schön findet. Also kauft er ein Paar, welches ihr
zusagt. Durch Zufall treffen die beiden sich auf dem Oktoberfest wieder.
Doch schnell wird klar,
dass Zoe bekannter ist, als er annahm. Denn sie ist eine berühmte
Großwildjägerin. Und dieser Fakt zieht natürlich nicht nur Fans mit sich…
„Klabauterkatzen“ handelt
von einem Paar, welches eine heimatlose Katze mit auf ein Schiff nimmt. Sie
denken sich nichts dabei, aber verschiedene Passagiere sind von der Idee nicht
begeistert, und sind abergläubisch. Zum Glück für die Katze, wissen sie nicht,
dass sie sich an Bord befindet. Doch dann verschwindet ein Passagier spurlos,
und dem Paar wird doch etwas mulmig zumute…
In „Lonzo“ lernen wir den
gleichnamigen Hund und sein Herrchen kennen. Der Mann ist vielbeschäftigt und
darunter hat auch seine Ehe gelitten. Mittlerweile ist er geschieden, und
obwohl Lonzo sein und ihr Hund ist, blieb er bei ihm. Der Hund ist ein
Labradoodle und sehr anhänglich. Aber auch an ihm geht die Veränderung nicht
spurlos vorbei, dass sein Frauchen und sein Herrchen nicht mehr zusammen sind.
Er wird teilweise wie ein Trennungskind, wo das Sorgerecht geteilt ist, hin und
her geschoben.
Und dann passiert eines
Tages dass Unfassbare: Lonzo ist nicht mehr aufzufinden! Nirgendwo, wo er sein
sollte ist er. Eine emotionale und nervenzerrende Suche beginnt, und führt zu
einem überraschenden und nachdenklich, traurigem Ende…
„Kleine Taube“ handelt von
eben diesem Vogel. Eine erwachsene Taube hat ihren Nachwuchs in einem
Blumenkasten abgesetzt. Als die Bewohner der Wohnung dies bemerken, fliegt sie
fort und lässt ihr Kleines da. Besorgt was sie nun machen sollen, unterhält
sich das Paar abends in einer Bar mit anderen Gästen.
Diese haben durch Zufall
mitbekommen, dass die kleine Taube alleine im Blumenkasten sitzt.
Und so beginnen die
Vorschläge, dass die Taube vom Balkon geworfen werden soll. Immerhin sind die
Vögel nicht beliebt. Doch dann beteiligt sich ein älterer Mann an dem Gespräch,
und erzählt eine Geschichte, in der eine Taube im Krieg zur Lebensretterin
wurde.
Und auch die kleine Taube
hat noch eine große und lebensrettende Überraschung für die Menschen auf Lager…
„Der mit der Glückskatze“
ist die Geschichte eines Mannes, der am Flughafen zufällig seine alte
Schwärmerei wiedersieht. Auch sie wird auf ihn aufmerksam und die beiden
unterhalten sich.
Im Laufe des Gesprächs,
macht sie ihm Avancen und er sieht sich nach all den Jahren am Ziel seine
Wünsche. Doch plötzlich kommen ihm verschiedene Aussagen, die sie tätigt
seltsam vor. Jedoch geht er darüber hinweg, doch dann macht sie einen schweren
Fehler, der ihn auf den Boden der Tatsachen zurück katapultiert und von jetzt
auf gleich alles ändert….
Mit dem Schild „Bitte
lassen Sie meinen Hund nicht rein“ befinden wir uns in einem Grand Hotel in der
Schweiz. Wir treffen Chloè und Chacha sowie unsere beiden Protagonisten.
Zeitgleich mit ihnen kommen wir in den Garten, in dem Chloé und ihr Hündchen
sich aufhalten. Am Zaun hängt besagtes Schild „Bitte lassen Sie meinen Hund
nicht rein“.
Doch Chacha schafft es
irgendwie ins Hotel eines Morgens und richtet dort ein riesengroßes Chaos an.
Sie greift Gäste an, wirft Sachen, Geschirr und Tische um und reißt sogar ein
paar Kronleuchter aus ihren Angeln…
Das junge Paar rettet den
Hund, indem sie ihn in ihr Zimmer lotsen. Doch als sie die Besitzerin
auffordern, ihre Chacha abzuholen, erwidert sie dass sie das Hotel nicht
betreten kann. Unter keinen Umständen, sie würde ja gerne aber kann einfach
nicht. Verwundert darüber, händigen die beiden den Hund also auf anderem Weg
wieder aus.
Sie werden kurze Zeit
später in ein Gespräch verwickelt, und Chloé wird bald thematisiert. Nach und
nach erfahren die beiden warum sie das Hotel nicht betreten kann, und eine
traurige Geschichte kommt wirf offenbart…
Nervende Mücken kennt wohl
jeder. In anderen Ländern sind „Moskitos“ die Plagegeister. Und eben dieser
vermasselt unserem Protagonisten eine heiße Liebesnacht. Denn das Insekt findet
eine sehr interessante Stelle zum Stechen, und dieses Erlebnis lässt ihn nicht
mehr los…
Selbst als er die Frau
Jahre später wieder sieht, denkt er noch an dass was passiert ist, und wendet
sich erneut von ihr ab…
Schwarze Hunde sind für
die Meisten irgendwie unheimlich. In „Schwarzer Hund“ spielt er allerdings eine
wichtige Rolle, denn er schließt sich Mia – der Protagonistin – an und wird zu
einer Art Beschützer.
Diese Geschichte ist im
Interview Stil gehalten. Mia wird von Gabriela, lt. eigener Aussage ihr Escort,
in einer Limousine abgeholt. Gabriela stellt verschiedene Fragen, die teilweise
zusammenhanglos erscheinen. Doch im Ganzen betrachtet, erfahren wir alles über
Mias Leben. Und nach und nach wird Licht ins Dunkel gebracht und am Ende steht
man genauso überrascht wie Mia vor der „Auflösung“…
Kommen wir zur
Namensgebenden Story des Buches „Nachtigall“. Wir befinden uns in einem
kleinen, aber ausgestorbenen Örtchen. Vor ein paar Jahren tobte hier dass Leben
und Aussteiger fanden hier ein neues Heim. Doch dann zog der Franzose Dion den
Zorn und den Unmut der Menschen dort auf sich. Und was als Freundschafts
Projekt gedacht war, schug ins Gegenteil um. Und alle zogen fort, bis auf die
Dona und ihre drei Hunde. Etwas Ruhe kehrte erst ein, als der Franzose eines
Tages verschwand. Und doch halten die restlichen Anwohner sein Haus im Auge.
Falls er zurückkehren sollte, und das geschieht dann auch…
Zwei kleine Hündchen (Kiki
und Lucy) sind ihr Ein und Alles und auch Kindersatz. Und dann hat sie noch
einen Kettenhund, einen Mastiff.
Den Bruder des
Kettenhundes hat Dion, und dieser ist gefürchtet. Eines Abends bittet die Dona
Finn (unser Protagonist) auf Kiki und Lucy aufzupassen, und seine neue Freundin
Linda ermahnt ihn auf keinen Fall zu Dion zu gehen. Doch Finn erliegt Dions
Charme und geht am Abend mit Kiki und Lucy zu ihm. Ein schwerwiegender Fehler
mit katastrophalen Konsequenzen für die Beteiligten. Vorallem aber für die
Dona…
Und auch die Nachtigall
spielt – natürlich – eine Rolle. Und zwar geht es um ihren nächtlichen Gesang,
und die Auswirkungen auf die Menschen. Und eine Person verbindet eine ganz
besondere Vergangenheit mit diesem Vogel…
„Qué pasa?“ wird aus der
Sicht eines Hundes erzählt. Er besucht seinen Vater und dieser erzählt ihm die
Familiengeschichte. Wie der erste Hund des Landes durch Zwerge eine Katastrophe
auslöste, und später obdachlos durchs Land ziehen musste. Wie er verstoßen und
gehasst wurde, obwohl er vorher fast schon vergöttert wurde…
Und diese Katastrophe
scheint sich nun in der Gegenwart zu wiederholen. Denn wieder steht eine
Familiensache an, und unser Protagonist schließt aus der Geschichte seines
Vaters dass er genauso verflucht werden wird, wie sein Vorfahre. Doch eine
wichtige Sache hat er dabei nicht bedacht, er kannte dass Ende der Geschichte
nicht...
In „Schattenvogel“ treffen
wir ein Mädchen, das eines Nachts bei einem Unwetter ihren Schatten verliert.
Er ist plötzlich einfach verschwunden und taucht nur als blasses Abbild wieder
auf. Aber er ist nie mehr so wie vorher.
Bis eines Tages ein
Schattenvogel den Platz des ursprünglichen Schattens einnimmt und dass Mädchen
beschützt, bis zum bitteren Ende…
Meine Meinung: Thomas
Pyczak hat mit „Nachtigall“ ein Werk geschaffen, in dem alle Elemente vereint sind.
Tiere spielen die Hauptrolle, wenn auch teilweise nur unterschwellig.
Mystery, Fantasy, Rache,
Verlust, Tod, Liebe – alles ist dabei. Der Stil ist flüssig und man findet sich
in den Stories gut zurecht. Jedoch kann man den Roman nicht ein einem „Rutsch“
durchlesen. Jede Geschichte muss nachwirken und man denkt über die Lines sowie
die Endings nach. Die Geschichten berühren und regen zum Nachdenken an.
Ich fand jede Geschichte
auf ihre Art gut. Zunächst dachte ich, ich habe Lieblingsgeschichten. Je weiter
ich allerdings las, umso schwerer fiel es mir mich zu entscheiden…
Daher bin ich zu dem
Entschluss gekommen, mich diesmal einfach nicht festlegen zu können. Jede
Geschichte ist sehr gut und ging mir auf ihre Art nah. Ob es „Lassen Sie meinen
Hund nicht rein“, „Kleine Taube“, „Nachtigall“ oder „Schattenvogel“ war. Ich
fand alle spannend und toll. Und sie vermitteln Botschaften.
Sehr interessant fand ich
es auch, dass Tiere die Hauptrollen spielten. Und dass keinem Tier etwas
angetan wurde.
Das Cover ist schlicht
aber passend zum Buch und auch sehr ansprechend. Oben und unten sind der Titel
sowie der Name des Autors in weiß geschrieben. Die Nachtigall befindet sich auf
einem weißen Ast auf rotem Grund und ist selber auch schwarz.
Fazit: 5 von 5 Pfötchen!
Nachdem mir „Ende der
Welt“ schon sehr gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf den neuen Roman
und gleichzeitig auch überrascht, dass es Kurzgeschichten sind.
Ich danke dem Autor für
das Rezensionsexemplar und entschuldige mich nochmals für die Verspätung
aufgrund der Probleme mit meinem Netzanbieter.
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