Montag, 11. September 2017

Stefan Bachmann - Palast der Finsternis

Rückentext: Kannst du auch in riskanten Situationen Ruhe bewahren? Besitzt du besondere Talente, von denen niemand weiß? Hast du den Ehrgeiz, etwas zu tun, was noch niemand vor dir gewagt hat...?

Für die geheimnisvolle und geheime Expedition sind die Außenseiterin Anouk und vier weitere erfolgreiche Kandidaten nach Paris gereist. Ihr Auftrag: einen unterirdischen Palast zu erforschen, den ein verrückter Adliger vor der Französischen Revolution für seine Familie erbauen ließ. Doch hinter der Tür mit dem Schmetterlingswappen erwarten die Jugendlichen in jedem Raum eine neue Gefahr und ein neuer Abgrund, den sie nur gemeinsam bezwingen können.


Zusammenfassung: Aurélie de Bessancourt, ihre Schwestern und ihre Mutter fliehen vor den Rebellen der Revolution. Ihr Ziel ist der unterirdische Palast, den ihr Vater zum Schutz erbaute. Doch ihre Mutter ist labil und voller Angst, und so trifft sie eine folgenschwere Entscheidung. Diese verändert nicht nur das Leben ihrer Familie, sondern hat noch weiter reichende Konsequenzen, die niemand ahnen kann...

Die sensible, aber rebellische Anouk fliegt zu einer geheimen Expedition nach Paris. Mit dabei sind noch vier andere Jugendliche (Lilly, Hayden, Jules und Will), die verschiedener nicht sein könnten. Die ungleiche Gruppe soll einen unterirdischen Palast erkunden, den ein Adliger vor der Französischen Revolution erbaute, um seine Familie - und vorallem seine Frau - zu schützen. Ihre Eltern wissen nichts davon, sie hinterließ nur eine Nachricht auf dem Kühlschrank. Geschrieben mit Permanentmarker. Schon am Flughafen zeigt sich, dass die fünf aus unterschiedlichen Schichten kommen, und auch alle andere Ansichten haben. Anouk ist bald genervt von den anderen, besonders von Lilly. Im Privatjet geht es nach Frankreich und ein Palast erwartet sie. Es scheint, als wären die Teenager im Himmel auf Erden. Während die Anderen den Luxus genießen, ist Anouk skeptisch und nicht so leichtgläubig...

Beim Abendessen bekommen sie dann Kapseln, die ihnen im unterirdischen Palast beim Atmen helfen soll. Leichtgläubig schlucken die restlichen vier Teilnehmer die Kapseln. Nur das junge Mädchen weigert sich, steckt sie sich aber in den Mund. Ein fataler Fehler, denn während die Kapsel den Wirkstoff frei setzt und sie sich noch darüber wundert, dass aus dem Zimmer alle persönlichen Gegenstände verschwunden sind, wird sie bewusstlos...

Sie wacht erst wieder im unterirdischen Palast auf, und weckt die Anderen. Alle, bis auf Hayden der dass Bewusstsein nicht wiedererlangen will. Als sie Schritte hören, verstecken sich die restlichen Vier und müssen mit ansehen, wie Hayden getötet wird. In Panik fliehen sie durch die erstbeste Tür. Und befinden sich nun mitten im Palast. Doch hier lauern Geheimnisse und Gefahren, die sie ihr Leben kosten könnten. Gefangen zwischen den Jägern draußen und den unbekannten Gemäuern innen, beginnt eine lebensgefährliche und spannende Flucht, durch den Palast der Finsternis... denn schnell merken sie, dass alles was ihnen zu der Expedition erzählt wurde, nur eine Lüge war...

Meine Meinung: Es gibt Bücher, über die kann man viel schreiben ohne zu viel zu verraten. Und dann gibt es Bücher, über die man wenig schreiben kann, weil man sonst zu viel verrät. Palast der Finsternis gehört zur letzten Kategorie. Ich habe mich bewusst mit der Zusammenfassung zurückgehalten, denn es passiert so viel und alles so schnell, dass ich kaum zum Luft holen kam.

Stefan Bachmann schafft eine sehr dunkle und bedrohliche Stimmung. Der Roman ist atmosphärisch so dicht, dass man den Eindruck hat, selber durch den Palast um sein Leben zu kämpfen. Erzählt wird aus der Sicht von Anouk und aus Aurélies Sicht, zur Zeit der Französischen Revolution. Beide fliehen vor etwas, Anouk vor ihren Verfolgern, Aurélie vor den Rebellen. Und beide landen zwangsläufig im unterirdischen Palast. Und für beide scheint es kein Entrinnen zu geben. Die Beschreibungen der Räume sind sehr gut, so dass man richtiges Kopfkino hat. Ich habe mich beim Lesen besser unterhalten gefühlt, als bei manchem Kinofilm.

Ich konnte den Roman nicht aus der Hand legen, habe mitgefiebert, mitgelitten und war mit auf der Flucht. Anouk war für mich eine sensible, starke und sympathische Protagonistin. Zwar zieht sich teilweise sehr zurück und legt einen harschen Ton an den Tag, aber sie folgt immer ihrem Weg - und das bedeutet Überleben.

Auch die Zeitsprünge zu Aurélie fand ich sehr gut, so erfährt man viel über die Familie und über die Errichtung des Palastes, sowie über die wahren Ziele ihres Vaters.

Palast der Finsternis ist ein wahrer Buchschatz, der Stil ist sehr flüssig und extrem spannend, ohne viel Gemetzel auszukommen. Einordnen würde ich ihn zum Mystery Genre.

Nun zum Cover: es ist einfach nur wunderschön! Man sieht ein Mädchen einen Gang im unterirdischen Palast langgehen, ihr folgen Schmetterlinge und der Gang ist in ein blau-grünes Licht getaucht. Was man auf dem Foto leider nicht sehen kann ist, dass das Cover fast schon 3D ist. Es changiert und verändert sich, je nachdem wie das Licht fällt.

Fazit: 5 von 5 Pfötchen und klare Empfehlung!




Ich danke für das Rezensionsexemplar.


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